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Russlands Zentralbank reagiert auf Rubel-Verfall: Drastische Erhöhung des Leitzinses auf zwölf Prozent

Russlands Zentralbank reagiert auf Rubel-Verfall: Drastische Erhöhung des Leitzinses auf zwölf Prozent


Inmitten des rapiden Verfalls der russischen Landeswährung hat die Zentralbank des Landes in einer eilig einberufenen Krisensitzung eine signifikante Zinserhöhung beschlossen.

Russlands Zentralbank reagiert auf Rubel-Verfall: Drastische Erhöhung des Leitzinses auf zwölf Prozent

Der Leitzins, der zuvor bei 8,5 Prozent lag, wurde auf zwölf Prozent angehoben, in der Hoffnung, den Rubel zu stabilisieren.

Zu Beginn der Woche fiel der Rubel gegenüber dem Dollar auf seinen tiefsten Stand seit fast 17 Monaten. Auch gegenüber dem Euro musste die Landeswährung erhebliche Verluste hinnehmen. Die nächste geplante geldpolitische Sitzung ist zwar erst für den 15. September vorgesehen, doch der rasante Absturz des Rubels hat die Notenbank offensichtlich zu sofortigem Handeln veranlasst. Ein Hinweis auf eine Zinserhöhung im September war bereits zuvor von der Bank gegeben worden.

Reuters berichtet, dass sich laut einer Mitteilung der russischen Zentralbank Inflationsdruck aufbaut. "Die Entscheidung soll dazu beitragen, die Risiken für die Preisstabilität zu begrenzen", heißt es in der Erklärung. Das Hauptproblem sei, dass die Inlandsnachfrage das Wirtschaftswachstum übersteige. Zudem beeinträchtige der erhöhte Bedarf an Importen den Rubel. "Daher nimmt der Effekt der Rubelabwertung auf die Preise zu und die Inflationserwartungen steigen", so die Zentralbank.

Es gab zuletzt Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Kreml und der Notenbank. Maxim Oreschkin, Wirtschaftsberater von Präsident Wladimir Putin, äußerte Kritik an der Notenbank und behauptete, ihre lockere Geldpolitik sei der Hauptgrund für die Rubel-Schwäche und die beschleunigte Inflation. Auf der anderen Seite argumentierte die Notenbank, dass Zinserhöhungen keinen direkten Einfluss auf den Wechselkurs haben. Elvira Nabiullina, Präsidentin der Notenbank, machte vor allem die verschlechterten Bedingungen im Außenhandel für die Schwäche des Rubels verantwortlich.

Um die wirtschaftlichen Folgen des Kriegs gegen die Ukraine und der Sanktionen des Westens gegen Russland abzumildern, hat die Notenbank flexibel auf Zinsänderungen reagiert. Kurz nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine Ende Februar 2022 hatte die Zentralbank den Leitzins von 9,5 Prozent auf 20 Prozent angehoben, um den Kurssturz des Rubels zu bremsen. Im Laufe der Zeit wurde der Zinssatz dann bis auf 7,5 Prozent gesenkt und am 22. Juli wieder auf 8,5 Prozent erhöht.


Autor: David Müller
Bild Quelle: Symbolbild


Dienstag, 15 August 2023

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