Russland inszeniert Ausstellung erbeuteter NATO-Waffensysteme
In einem erneuten Versuch, die Überlegenheit russischer Waffensysteme gegenüber denen der NATO zu beweisen, hat das russische Verteidigungsministerium eine Ausstellung in Moskau eröffnet, die in der Ukraine erbeutete westliche Waffensysteme zeigt

Dabei vermittelt die Ausstellung ein klar definiertes, wenn auch zutiefst verzerrtes Bild: dass russische Waffen im echten Kampf denen der NATO weit überlegen sind.
Während der Eröffnungszeremonie am Dienstag im "Park Patriot" erklärte Verteidigungsminister Sergei Schoigu: "Unter realen Bedingungen zeigen unsere Waffen ihre Zuverlässigkeit und Wirksamkeit, während sich die weithin beworbene westliche Ausrüstung in der Praxis als alles andere als fehlerfrei erwies."
Die Ausstellung präsentierte erbeutete Kriegsgeräte wie den schwedischen Schützenpanzer CV90, Radpanzer aus Frankreich, gepanzerte Fahrzeuge aus den USA, Finnland und Großbritannien, abgeschossene türkische Kampfdrohnen und viele weitere Raketen und Artillerie-Geschütze westlicher Bauart. Um den propagandistischen Charakter der Ausstellung zu unterstreichen, klebten russische Soldaten sorgfältig Landes- und NATO-Aufkleber auf die erbeuteten Fahrzeuge.
Aber trotz der demonstrativen Präsentation dieser Beutestücke fehlte ein entscheidendes Detail: Die Tatsache, dass Russland in der Ukraine fast 12.000 Waffensysteme verloren hat, darunter 2.861 schwere Kriegswaffen, die von der Ukraine erbeutet wurden.
Der "Park Patriot", 60 Kilometer westlich von Moskau gelegen, ist nicht nur eine Militärausstellung, sondern auch Standort der Hauptkirche der russischen Streitkräfte. Das beeindruckende Gebäude, dessen Camouflage-Optik längst verblasst ist, gilt als Wallfahrtsort für Anhänger von Putins besonderer Form der Propaganda: eine Verschmelzung des Sieges über Nazi-Deutschland mit der seit einem Jahrhundert vom Geheimdienst unterwanderten Orthodoxen Kirche.
Es ist nicht zu übersehen, dass diese Kirche tief in Russlands militärischer und nationaler Identität verwurzelt ist. Von der Architektur bis hin zu den feinsten Details ist alles symbolträchtig und erinnert an den "Großen vaterländischen Krieg" und den Sieg über Nazi-Deutschland.
Doch während die Ausstellung und der Patriot-Park das Bild eines siegreichen Russlands präsentieren, werfen sie gleichzeitig Fragen auf über die wahren Kosten des Krieges für Russland und die tiefen Narben, die er in der nationalen Psyche hinterlassen hat.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot
Mittwoch, 16 August 2023